Dienstag, 9. März 2010

Lebenszeichen

Muss mich erstmal dafuer entschuldigen, dass ich so lange nichts von mir hoeren liess. Das hat zum einen damit zu tun, dass hier so verdammt viel los ist und zum anderen, dass mich mein Laptop vor ein paar Tagen nun leider ganz im Stich gelassen hat. :/ Jaja, ich weiss, haett ich mir doch vor meinem PJ nur einen neuen gekauft. Jetzt ist's zu spaet.

Nun bin ich mittlerweile schon ueber zwei Wochen hier und ich muss sagen, es gefaellt mir immer besser. Neben dem PJ hab ich noch viel Zeit schoene Sachen zu unternehmen und die Stadt bzw. die Umgebung zu geniessen.
Die Betreuung in der Klinik ist insofern ziemlich gut, als dass die Aerzte uuuuueberhaupt nicht gestresst sind und viel Zeit haben, sich mit mir zu beschaeftigen ;)

Der Tag faengt erstmal gaaanz locker um 8h mit einer Vorlesung aus einer der medizinischen Kliniken statt, die von dem einen oder anderen auch gerne mal zum "Ausschlafen" genutzt wird. (von mir NATUERLICH nicht :P, nutze da eher gerne mal die Freiheit zu spaet zu kommen) Da diese im grossen Auditorium stattfindet, von allen Internisten besucht wird UND der Eingang dazu noch oben ist, faellt es gar nicht auf, wenn man entweder gar nicht da ist oder vielleicht mal n paar Minuetchen zu spaet kommt. Diese dauert ca. 20-30min und danach macht man sich im Kollektiv auf die Suche nach einem Becher Kaffee, die Viertelstunde bis zur Roentgenbesprechung wollen ja gut genutzt sein :)

8.40h: Roentgenbesprechung, fuer manche die erste "Amtshandlung" wie oben erwaehnt.

9h: Zusammenkunft der Stationsaerzte und Verteilung der Patientengruppen. Die Gastrostation, auf der ich bin, ist in 3 Gruppen mit je im Schnitt 7 Patienten geteilt, fuer die jeweils ein Arzt zustaendig ist (auch Oberarzte werden in diese Gruppen eingeteilt, die dann stinknormale Stationsarbeit machen). Dabei wird wieder fleissig Kaffee getrunken und das ganze dauert auch gerne mal ne halbe Stunde.

ab 9.30h: Ganz gemach setzt sich jeder "Gruppen"Arzt mit seiner Chefkrankenschwester zusammen und bespricht dann bei nem Kaeffchen Kaffee und vielleicht noch nem Fruehstuecksbroetchen in der Hand Patient fuer Patient alle notwendigen Dinge. Das Pflegepersonal hat hier in Norwegen unheimlich viele Kompetenzen und haben hier quasi die MAcht. Die machen so ziemlich alles und es gibt sauviele von ihnen ;) Fuer mich fuehlt sich das so an, als kaeme statistisch eine Krankenschwester auf einen Patienten.
Das Besprechen dauert dann so bis 10.30h.

10.30h: Visite, aber nur ne halbe Stunde. Man will sich ja auch nicht zu lange persoenlich mit den Patienten beschaeftigen. ;)

ab 11h: Papierarbeit, die ich mit erledige.

12h: Lunsjtid. Egal, was man zuvor gemacht hat, man laessts einfach liegen. Das Mittagessen wird hier gross geschrieben und dafuer hat auch jeder Verstaendnis. Dabei dreht sich alles um das sogenannte "Matpakke" = Essenspaket, das sich hier ausnahmslos jeder mitbringt. Selbstgeschmierte Brote, n Yoghurt, bissl Obst usw. Das Essen in der Cafeteria (ne richtige
Mensa gibt es hier gar nicht) scheinen sich nur die Patienten zu leisten. Man stelle sich vor, wir packen bei uns im Casino ploetzlich alle unsere Brote aus ;) Lustig.

ab 13h: Papierarbeit und ggf. Aufnahme von Patienten, die geplant in die Klinik und nicht über die Notaufnahme kommen.

15h: Tagesabschlusstreffen der Stationsärzte und aus den Funktionsbereichen (Gastroskopie, Coloskopie und Ultraschall) mit den diensthabenden Ärzten. Danach --> Feierabend. Spätestens gegen15.45h